Die nichtvorhandene Kirchhofsche Steuervergünstigungsstreichliste sorgt für Aufruhr. Besonders beeindruckend daran fand ich heute morgen ein Deutschlandfunkinterview mit Stefan Homburg, Professor für öffentliche Finanzen in Hannover, der aufgrund seiner Beratertätigkeit für die CDU der Parteinahme für die Unionskritiker einigermaßen unverdächtig ist. Nicht wegen seiner Einschätzung, die Aufzählung der vierhunderachtzehn (ein Wunder, daß nicht von unendlich vielen gesprochen wird) Streichungswürdigkeiten gäbe es gar nicht, sondern wegen des Vergleichs dieser Phantomzahl mit den fünfundzwanzig Prozent Einheitssteuersatz, der im zweihundersiebenundzwanzigseitigen Buch Kirchhofs nur als Beispiel genannt werde, tatsächlich, nach den einzigen vorliegenden, eigenen Berechnungen bei etwa fünfunddreißig Prozent liegen müßte, um eine aufkommensneutrale Umstellung zu erreichen.
Nachtrag: Der Deutschlandfunk hat ein Transkript archiviert, so daß ich den Namen nachtragen konnte. Meine Rundfunkgebühren sind gut angelegt...